Abflug in die USA: 17.08.12 Rückflug nach Deutschland: 28.06.13

Montag, 17. Februar 2014

Offizielle Beendigung dieses Blogs // Abschlussbericht

Bei diesem Blog herrscht seit Monaten Eiszeit. Allerdings wollte ich mich noch mal bei allen bedanken, die sich für meine Erfahrungen in den USA interessiert und mich mit Fragen gelöchert haben. Hier nun mein Abschlussbericht für den Bundestag als offizielles Ende dieses Blogs.



 „Und plötzlich erzählt Dir jemand – nachdem Du Dein ganzes Leben lang gehört hast, dass Bäume grün sind, sie seien rot.“

Bericht über mein Austauschjahr in den Vereinigten Staaten von Amerika mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP).

Mein Name ist Laura Lütt, ich bin achtzehn Jahre alt und wohne in Cuxhaven. Mithilfe des Parlamentarischen Patenschafts-Programms vom Deutschen Bundestag und Amerikanischen Kongress habe ich das vergangene Schuljahr in Detour Village, Michigan, verbracht. Es war eine für mich lebensverändernde Erfahrung, über die ich gerne berichten will.


Bekanntermaßen ist eine der einflussreichsten Kräfte unserer Zeit die Globalisierung. Wir rücken enger zusammen auf dieser Welt – auf unzähligen Gebieten. Um die bedeutungsvollsten zu nennen: Wirtschaft und Politik, insbesondere die Lösung transnationaler Probleme, wie Finanzen, Sicherheit und Umweltbelange sowie Armut und Gesundheit der Weltbevölkerung.

Trotz der vermeintlichen Nähe, die aufgrund von schnelleren Reise- und Kommunikationswegen entstanden ist, besteht der Planet immer noch aus unterschiedlichen Völkern mit noch verschiedeneren Kulturen. Um eine reibungslose Zusammenarbeit gewährleisten zu können, müssen nicht nur die verschiedenen Sprachen, sondern auch Verhaltensweisen „übersetzt“ werden. Dieses ist natürlich nur möglich, wenn jemand die Gepflogenheiten in den entsprechenden Ländern kennt und sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden auseinandergesetzt hat. Das Ziel meiner Ausführungen dürfte bereits ersichtlich sein: Damit wir als globale Gesellschaft funktionieren, brauchen wir Experten, die zwischen den Ländern vermitteln können. Aufgrund dessen sollte das Interesse junger Menschen an anderen Nationen gefördert werden. Der nächste Schritt in die richtige Richtung ist die Unterstützung von Programmen, die es Schülern und Studenten ermöglichen, einen Austausch zu machen. Denn hierbei handelt es sich nicht nur um eine persönliche Erfahrung, sondern um einen Beitrag der weite Kreise zieht.

Das waren noch nicht die Gedanken, die ich mir im August 2011 gemacht hatte, als ich mich für das Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms bewarb. Für mich stand zuerst das Erlebnis der amerikanischen Kultur und das weitere Erlernen der Sprache im Vordergrund, bevor ich mir über den ganzen Effekt des Austauschjahres bewusst wurde. Natürlich hatte ich schon jahrelang davon geträumt, einmal in den Vereinigten Staaten leben zu dürfen, doch die beachtlichen Kosten sowie die Vorstellung, ein Jahr von meinem gewohnten Umfeld entfernt zu sein, hielten mich zunächst davon ab, ernsthafte Unternehmungen zu diesem Thema aufzunehmen.

Im Jahr 2009 bekam ich dann die Möglichkeit, ein Vierteljahr bei einer Gastfamilie in der französischsprachigen Schweiz zu verbringen. Deren Tochter kam im Frühjahr zu uns, und im Spätsommer machte ich mich auf den Weg an den Genfer See. Ich erlebte eine sehr schöne Zeit, doch mein „Auslandshunger“ war noch lange nicht gestillt.

Die USA waren von jeher schon ein widersprüchliches, aber trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – interessantes und faszinierendes Land für mich. Auf das PPP wurde ich durch meine Eltern aufmerksam, die mich seit jeher bei all meinen Bestrebungen ins Ausland zu gehen unterstützt hatten. Mit nicht all zu viel Hoffnung füllte ich die umfangreichen Bewerbungsunterlagen aus, die mir von der Kölner Austauschorganisation Partnership International zugeschickt wurden, aus bzw. ließ sie von den zuständigen Personen wir Ärzten, Lehrern und Eltern vervollständigen.

Einige Zeit später wurde ich dann zu einem Auswahlgespräch nach Hamburg eingeladen. Dort traf ich dann einige andere Mitbewerber, von denen ich den Eindruck gewann, sie hätten sich schon viel intensiver mit dem Thema Austausch auseinandergesetzt als ich. Bevor das eigentliche Interview begann, wurde schon über Organisationen und Stipendien gefachsimpelt, von denen ich noch nicht einmal gehört hatte. Doch es zählte nur das Hier und Jetzt, und ich beschloss, das Beste aus meiner Chance zu machen. Natürlich war ich nervös, aber ich konnte ein solides Wissen über die Vereinigten Staaten und die deutsch-amerikanischen Beziehungen vorweisen, sowie mit meiner Diskussionsfreude zum Gespräch beitragen. Ich ging mit einem guten, doch nicht zu guten Gefühl nach Hause.

Einige Zeit später – im Januar – flatterte dann der heiß ersehnte Umschlag ins Haus: Ein Brief von Partnership International, in welchem mir zum Erhalt des Stipendiums gratuliert wurde. Damit verbunden war auch die Ankündigung des Vorbereitungsseminars in Würzburg, welches im Mai stattfand. Während dieser Woche lernte ich rund 60 andere PPPler kennen und lernte viel über das bevorstehende Jahr. Wir diskutierten ausgiebig über Politik und Weltgeschehen, und ich freute mich sehr darüber, endlich mal einen so großen Kreis an Menschen kennenzulernen, die ähnliche Interessen haben wie ich. Ebenso beschäftigten uns ähnliche Gedanken im Vorlauf des Austausches, weshalb schnell sehr enge Freundschaften entstanden, die auch während des Auslandsjahres sowie heute noch intensiv bestehen. Die gemeinsame bzw. vergleichbare Erfahrung verbindet einfach und ich denke, manche Dinge können nur von anderen Austauschschülern nachvollzogen werden.

Ein weiteres Thema der Vorbereitungswoche war der Antrag für das Visum. Das Ausfüllen der Unterlagen war zwar etwas kompliziert – zudem ist es fraglich, wer denn die Frage nach dem Betreiben von terroristischen Aktivitäten und Menschenhandel bejahen würde – aber die Erlangung des Visums selbst war nicht so schwer. Meine Eltern und ich hatten uns dazu entschieden, nach Frankfurt zu fahren, da die Terminlage in Berlin bekanntlich eher schlechter ist. Ich konnte das Konsulat nach gut einer Stunde – inklusive Anstehen und Sicherheitskontrolle sowie Gesprächen mit den Beamten – bereits wieder verlassen.

Mittlerweile waren alle Formalitäten soweit geklärt – bis auf die wichtigste: Meine Gastfamilie. Ein paar Tage vor Abflug veranstaltete ich eine kleine Abschiedsfeier mit meinen engsten Freunden und während des Abends erreicht mich die E-Mail, dass eine passende Familie für mich gefunden wurde. Die Familie Galarowic besteht aus Sara, Jeff und dem damals 9-jährigen Wyatt sowie Hund Gree und wohnt in einem 325-Einwohner-Ort am Huronsee in Michigan. Kanada ist eine Stunde entfernt, ebenso der nächste größere Ort mit Einkaufsmöglichkeiten. Ob es sich bei der Abgeschiedenheit um einen Nachteil handelte, werde ich später noch diskutieren.

Einige Tage später saß ich nach langem Hin und Her, was denn wirklich mitgenommen werden muss, endlich auf gepackten Koffern. Meine Eltern brachten mich morgens am 17. August nach Hamburg und verabschiedeten mich am dortigen Flughafen. So schlimm war das für mich eigentlich nicht – die Vorfreude auf das, was kommen sollte, war einfach größer als der Abschiedsschmerz. In Frankfurt traf ich dann auch die anderen Austauschschüler wieder und wir bereiteten uns gemeinsam auf unseren Flug nach Chicago O'Hare vor.

Sicherheitscheck und offizielle Einreise in die USA waren nicht ganz so kompliziert, wie ich es mir ausgemalt hatte. Von Chicago in Illinois (welches eine beeindruckende Skyline hat) ging es dann weiter nach Grand Rapids in Michigan – der Flug dauerte bloß 45 Minuten und ging über den Michigansee, der aus der Vogelperspektive sehr schön anzusehen war. Dort, wo sich in Michigan nicht einer der rund 11.000 Seen befindet, ist meistens Wald. Im Zielstaat angekommen, wurden wir von einem Repräsentanten von der Organisation FLAG abgeholt – Tim Swope. Er war bereits nach Würzburg gekommen, um uns dort auf unser Jahr vorzubereiten und auch während des Austausches war er für unsere Betreuung zuständig. Tim ist ein unglaublich netter Mensch, hat für alles ein offenes Ohr und erledigt seinen Job sehr gewissenhaft. Ben, ein PPPler der auch nach Detour Village kommen sollte, und ich übernachteten bei Familie Swope (ich war bis zu diesem Zeitpunkt bereits 48 Stunden wach). Am nächsten Tag ging es dann los auf die sechsstündige Fahrt „up North“, also von der unteren auf die obere Halbinsel Michigans.

Abends dort angekommen, traf ich das erste Mal meine Gastfamilie. Es ist schon eine beeindruckende Vorstellung, dass eine Familie jemanden mehr oder weniger zufällig aussucht und für zehn Monate wie sein eigenes Kind behandeln möchte, ohne dafür den geringsten finanziellen Ausgleich zu bekommen. Es ist toll, dass es solche Menschen gibt und ich bin meiner amerikanischen Familie zutiefst dankbar dafür.
Sara ist Lehrerin an der örtlichen Schule und Trainerin des Volleyball-Teams, zu dem ich dann selbstverständlich auch gleich dazugehörte. Ich muss dazu sagen, meine Fähigkeiten in diesem Sport liefen zu Beginn des Jahres gegen null, aber mir wurde ans Herz gelegt, in den Staaten neue Dinge auszuprobieren, welches ich auch gern tun wollte. Wir haben jeden Tag trainiert und dazu kamen noch die Spiele und Turniere und zum Ende der Saison hatte ich mich stark verbessert. Zudem sind die Mädchen im Team meine Freunde geworden – Sport verbindet. Allerdings liegt das auch daran, dass fast alle Mädchen in dem Alter in diesem und dann später auch im Basketball-Team waren.

Unsere Schule war ja bloß sehr klein. Neben den knapp 50 Schülern der High School tummelten sich gut 150 Kinder der Middle und Elementary School sowie des Kindergartens in dem Schulgebäude. Eigentlich ist jeder mit jedem befreundet (oder zumindest sollte versucht werden, sich mit jedem zu verstehen). In unserem Jahrgang waren wir 18 Schülerinnen und Schüler, wovon fünf Austauschschüler waren: Ein Thailänder, ein Vietnamese, ein Schotte und Ben und ich aus Deutschland. Zwei Wochen nach unserer Ankunft begann der Unterricht und bis dahin kannte ich schon die halbe Schule – einerseits vom Sport, andererseits weil Detour ein so kleiner Ort ist, in dem neue Menschen sofort auffallen und meistens auch mit offenen Armen empfangen werden.

Landschaftlich ist es dort übrigens sehr schön. Im Sommer kommen einige Touristen, aber im Winter wenn auch mal -30°C herrschen und bis Muttertag Schnee fällt, kann es doch etwas einsam werden. Dann drückt die Abgeschiedenheit doch ein wenig auf das Gemüt, da es doch etwas langweilig werden kann, doch ansonsten würde ich die Lage von Detour am östlichen Ende der Upper Peninsula nicht unbedingt als negativen Aspekt meines Austausches sehen. Natürlich muss man sich erst einmal an die stundenlangen Autofahrten gewöhnen, selbst wenn man nur zu McDonald's oder ins Kino möchte.

Doch die Menschen halten hier zusammen, man ist füreinander da. Das Engagement der Eltern in der Schule ist beispielsweise um einiges größer als in Deutschland. Ein eindrucksvolles Beispiel resultierte aus einem schrecklichen Unfall. Am Tag nach der Beerdigung ihres Großvaters verunglückte der Vater meiner besten Freundin schwer bei einer Explosion auf seinem Grundstück auf Drummond Island. Diese Insel liegt direkt vor Detour und ist durch eine Fähre angebunden und die Kinder gehen in Detour zur Schule. Bei dem Unglück wurde Mike schwer verbrannt und musste erst mit dem Boot zum Festland, um von dort weiter mit einem Hubschrauber zu einem Krankenhaus gebracht zu werden. Er wurde aufgrund der Schwere seiner Verletzungen sofort zum Klinikum der University of Michigan geflogen und musste dort einige Monate auf der Intensivstation verbringen. Glücklicherweise hat er überlebt, und die Familie hatte viel Unterstützung von der Gemeinde. Zum Beispiel haben wir in der Schule Kuchen und Kekse verkauft, die die Einwohner von Detour und Drummond gebacken haben oder es wurde ein Benefiz-Dinner veranstaltet, bei dem es auch eine Auktion gab. Der Erlös – mehrere tausend Dollar – kam der Familie zugute. Bei so etwas legen die Amerikaner ein Engagement und eine Selbstverständlichkeit an den Tag, die ich in Deutschland so nicht kannte.

Die Schule in den USA ist für deutsche Austauschschüler generell eher ein Ort, um Freunde zu finden als zu lernen. Zum einen, weil der Fokus in dem Jahr eher auf dem Erleben der Kultur liegen soll, zum anderen, weil der Anspruch in amerikanischen Schulen weit unter denen eines deutschen Gymnasiums liegt. Das liegt daran, dass alle gemeinsam zur High School gehen und nicht nach Leistung unterschieden wird – es wird höchstens auf Kurse verschiedener Leistungsstufen aufgeteilt. Von daher ist man manchmal schon etwas überrascht von dem Wissensstand mancher Mitschüler. Besonders natürlich, was Europa und Deutschland angeht – oder eigentlich alles, was außerhalb der Vereinigten Staaten liegt. Selbst die Nachrichten im Fernsehen sind sehr stark auf inneramerikanische Dinge konzentriert, weshalb man über manche Fragen nicht schockiert sein darf, obwohl man gerne lauthals loslachen würde. Meine Mitschüler bekundeten viel Interesse an meiner Heimat, aber es fehlt ihnen oft halt einfach die Möglichkeit, sich aus erster Hand über das Ausland zu informieren. Dort versuchte ich, Abhilfe zu schaffen. Ich hielt beispielsweise Präsentationen, kochte typisch deutsche Gerichte wie Kartoffelpuffer, Schnitzel oder Kalter Hund (welcher es ihnen sehr angetan hatte) für meine Freunde und Verwandten oder brachte ihnen meine Heimatstadt in Bildern näher. Ebenso versuchte ich auch, noch beim gefühlt tausendsten „Und, wo gefällt es dir besser, in Deutschland oder Amerika?“, noch ruhig und gelassen zu erklären, dass die beiden Länder so nicht einfach zu vergleichen sind und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.

Im September, also ca. einen Monat nach meiner Ankunft, besuchte uns die erste Austauschschülerin meiner Gastfamilie – Nina aus Österreich. Sie blieb für eine Woche und es war interessant, von ihren Erlebnissen zu hören, welche sie ja im gleichen Umfeld gemacht hatte. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und mittlerweile habe ich sie diesen Sommer sogar in Wien besucht, wo sie studiert. Ich finde es super, dass ich durch den Austausch auch Freunde in anderen Ländern (und nicht nur dem Gastland) dazugewonnen habe – Nina ist nur ein Beispiel.

Neben Volleyball habe ich auch Basketball ausgeübt, welches mit Abstand die beliebteste Sportart an meiner Schule war. Der ganze Ort ist zu den Spielen der Mannschaften gekommen und der Teamgeist sowie die Stimmung waren unbeschreiblich. Hier liegt der Vorteil, wenn Sport wettkampfmäßig durch Schulmannschaften betrieben wird. Allerdings ist dann natürlich die Auswahl nicht so groß und die Saison dauert nur ein paar Monate. Das ist natürlich anders in Deutschland, wo wir in Sportvereinen ein größeres Angebot haben.

Im Frühjahr gab es dann auch endlich Leichtathletik, die ich ja in Deutschland schon seit ca. zehn Jahren betreibe. Aufgrund von zu viel Training hatte ich mir aber leider „shin splints“ zugezogen – zu Deutsch Schienbeinkantensyndrom. Deshalb muss ich seitdem leider mit dem Laufen pausieren und habe mehr Zeit im Kraftraum verbracht.

Während der Frühlingsferien sind meine Gastfamilie, eine Freundin von mir und ich nach Washington, D.C., gefahren – sie hatten sie und mich dazu eingeladen. Während des ganzen Jahres über hat meine amerikanische Familie sehr oft die Kosten für Dinge übernommen, die ich eigentlich selbst zahlen sollte und wollte. Doch sie sehen mich als ihre Tochter und wollten sich das nicht nehmen lassen. Auf dem Weg dorthin haben wir in Detroit und Somerset übernachtet, auf dem Rückweg in Toledo und Saginaw. Washington ist eine faszinierende Stadt, und auch nach einer Woche habe ich sicherlich nur einen Bruchteil kennengelernt. Man befindet sich einfach im Zentrum der Macht der Vereinigten Staaten von Amerika und es ist ein unglaubliches Gefühl, die ganzen Monumente, das Weiße Haus sowie das Kapitol in echt sehen zu können. Natürlich gab es auch andere Dinge zu sehen, wie die Smithsonian Museen und das Ford Theater. Man konnte auf jeden Fall merken, dass diese Stadt nicht einfach so entstanden ist, sondern geplant wurde – beispielsweise das U-Bahn-Netz ist sehr übersichtlich. Alles ist ordentlich und auch in der Innenstadt ziemlich sauber. Am ergreifendsten fand ich die Besuche des Arlington Nationalfriedhof und der Vietnamkrieg-Gedenkstätte. Bei letzterem sprach jemand meinen Gastvater an, der früher für die Air Force Nuklearwaffen bewacht hatte. Er trägt immer ein Baseballcap der Air Force, weshalb dieser junge Mann in der Menschenmenge stehenblieb, ihm die Hand schüttelte und sich bei ihm für seinen Dienst bedankte. Jeff sagte mir später, dass dies ab und zu vorkomme, doch ich fand es an diesem Ort sehr ergreifend, obwohl kein direkter Zusammenhang bestand. Amerikaner haben eine ganz andere Beziehung zu ihrem Militär als wir Deutschen, doch in dieser Situation fühlte ich mich paradoxerweise sehr amerikanisch.

Ich würde nicht sagen, dass ich einen richtigen Kulturschock erfahren habe. Aufgrund unseres jungen Alters können wir Austauschschüler uns noch ziemlich schnell und gut an die neuen Gegebenheiten anpassen. Doch manchmal musste ich mich schon neu orientieren und meine Wertvorstellungen überdenken. Dieses doch sehr komplizierte Gefühl habe ich versucht auf eine einfachere Ebene zu übertragen, indem ich mir das Beispiel mit dem roten und grünen Baum überlegt habe. Man muss einfach akzeptieren, dass es andere Kulturen gibt, und darauf vorbereitet sein, dass dort andere Regeln herrschen.

Es gibt noch so viele Erfahrungen, von denen ich hier gerne berichten würde. Ich bin unglaublich glücklich darüber, diesen Austausch gemacht zu haben, denn ich habe nicht nur über Amerika gelernt, sondern auch ganz viel über mich selbst. Besonders gefallen hat mir die „Wir-schaffen-das-Mentalität“ der Amerikaner, die positive Herangehensweise. Ende Juni diesem Jahres sind wir wieder in Deutschland gelandet, und ich bin froh, dass ich diesem Land lebe. Wir haben hier einen Standard, den man nicht immer angemessen schätzt, zum Beispiel was die soziale Sicherheit, die Bildung oder das Gesundheitssystem angeht. Nichtsdestotrotz könnte ich mir jederzeit wieder vorstellen, nochmal ins Ausland zu gehen. Ich bin gereift in dem vergangenen Jahr und viel erwachsener geworden. Ich freue mich auf die Zukunft, und habe nicht das Gefühl, mich irgendwo einordnen zu müssen. Wieso auch? Was sind wir? Deutsche? Amerikaner? Im Grunde genommen sind wir doch auch alle gleich. Um es mit den Worten des Künstlers Sting zu sagen: „We share the same biology – regardless of ideology.“

Zu guter Letzt möchte ich mich beim Deutschen Bundestag – insbesondere bei Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär und MdB – und beim amerikanischen Kongress bedanken, dass sie dieses Programm ins Leben gerufen haben und weiterhin unterstützen. Mir wurde eine unbezahlbare Erfahrung ermöglicht. Ebenso danke sagen möchte ich für die Arbeit der Austauschorganisationen Partnership International und Foreign Links Around The Globe, von denen ich mich sehr gut betreut gefühlt habe, sowie meiner Familie, die mich bei diesem und allen anderen Vorhaben in meinem Leben immer unterstützt hat. Der Dank gilt auch meiner amerikanischen Familie sowie meinen Freunden dort.




Laura Lütt


Donnerstag, 9. Mai 2013

"Ich schreib bald wieder..." Juuuust kidding!

Wieso entschuldige ich mich eigentlich, dass ich mir schon wieder so viel Zeit gelassen habe? Ist doch mein Blog, ich kann ja machen, was ich moechte hier:D Trotzdem sollte ich das hier mal oefter aktualisieren, da mir jetzt sogar schon unbekannte Menschen auf Facebook schreiben, dass sie es schade finden, dass ich mein Blog nicht mehr schreibe... Nun gut, los geht's!
Im Februar war ja der Super Bowl - und selbst in Deutschland weiss man ja um die Bedeutung dieses Ereignisses fuer die Amerikaner. Wir haben den Abend mit einigen Bekannte verbracht, und es gab sehr viel leckeres zu essen und das Spiel wurde auf einer grossen Leinwand geguckt. Ich habe mich ja auch schon oefter gefragt, warum diese grossen Events (Super Bowl oder Film- und Musikawardverleihungen) immer auf einem Sonntagabend veranstaltet werden, wenn doch am naechsten Tag ein Arbeitstag ist. In Deutschland passiert so etwas ja eher am Samstagabend. Das liegt anscheinend daran, dass zu viele Amerikaner am Samstag unterwegs sind (okay, Deutsche auch). Allerdings hat der Sonntag hier auch nicht so eine hohe Stellung als Ruhetag, da Geschaefte hier auch dann geoeffnet sind oder Gottesdienste oft schon am Samstagnachmittag/-abend abgehalten werden. Wenn man Amerikanern erzaehlt, dass man in Deutschland ggf. Strafe zahlen muesste, wenn man am Sonntag Rasen maeht, dann gucken sie auch etwas komisch.
Ebenso fand ein Schneemobil-Rennen statt. Snowmobils sind hier ja ein ganz normales Fortbewegungsmittel - und einige Kids kommen damit sogar zur Schule. Natuerlich faehrt man mit denen aber auch zum Spass durch die Gegend! Und es ist wirklich cool, besonders wenn man ueber eine freie Flaeche wie einen zugefrorenen See faehrt. Dort trifft man auch auf Eisfischer, die ihre kleinen Huetten auf das Eis gestellt haben, damit es auch ja warm und bequem ist, wenn man stundenlang herumsitzt.
Das Highlight des Monats war sicherlich die Spirit Week, also die Mottowoche. Die gesamte Highschool verkleidet sich zu den Themen und es finden Wettbewerbe statt, bei denen die einzelnen Jahrgaenge Punkte sammeln koennen. Am Ende der Woche ist Homecoming. Unsere Jungs hatten ein sehr gutes Basketballspiel, bei dem sehr viele Menschen waren. Danach hat dann der Homecoming Dance angefangen. Natuerlich werde ich mich bemuehen, die Ereignisse der Woche noch mit Bildern zu unterfuettern.
Unterfuettern? Kann man das eigentlich so sagen? Hach, Deutsch wird schwer...
Ende Februar hatten wir noch einige snow days, an denen wir wetterbedingt nicht zur Schule gehen konnten. Ganz angenehm.
Leider ging im Februar auch unsere Basketball-Saison zuende, die wir sehr erfolgreich abgeschlossen haben. Wir wurden Conference-Co-Champs und hatten einen ziemlich guten Record. Fuer das Districts-Turnier der Jungs hat unser Team T-Shirts bemalt, was leider nicht so viel gebracht hat, da sie in einem guten Spiel gegen den Erzrivalen verloren haben. Ja, das ist das Team, mit welchem es bei einem frueheren Spiel den Fight auf dem Basketballcourt gegeben hat. Diesmal haben sich aber alle benommen.

Dienstag, 26. Februar 2013

Ich hinke hinterher...

Ich weiss, der Sinn eines Blogs ist es, seine Leser regelmaessig ueber Neuigkeiten zu informieren. Daher moechte ich mich jetzt mal dafuer entschuldigen, dass ich in letzter Zeit einfach zu viel zu tun hatte, um mir dafuer Zeit zu nehmen. Klingt nach einer Ausrede, ist aber wirklich so.
Das letzte mal, dass ich meinen Blog aktualisiert habe, war kurz nach Weihnachten, also vor ca. zwei Monaten. Seitdem ist einiges geschehen. Warum ich jetzt wieder mehr Zeit habe, erklaere ich spaeter. Der Schnee liegt natuerlich immernoch, aber die Tage werden langsam aber stetig wieder laenger. Es ist auch schon wieder etwas waermer als -30 Grad Celsius, keine Angst. Man gewoehnt sich allerdings echt an die Kaelte, auch wenn man das nicht glauben mag. Gehe auch eine Stunde bei Schnee, Eis und -15 Grad Celsius joggen, kein Ding. Allerdings wird die Haut irgendwann taub, aber es passt schon. Letztens war die Temperatur ueber dem Gefrierpunkt - fuehlte sich fast wie Sommer an. In meiner Schule gibt es uebrigens einige Jungs, die einfach wirklich jeden Tag in Shorts zur Schule kommen, auch jetzt noch. Ernsthaft.
Nun gehen wir es mal einigermassen chronologisch an. New Year's Eve, also Silvester (nicht Sylvester, just saying), ist hier nicht ganz so das grosse Event. Die Erwachsenen treffen sich vielleicht mit Bekannten, die Kids mit ihren Freunden, aber ich habe hier ueberhaupt keine Raketen oder Feuerwerk gesehen. Nun gut, wir sind hier ja auch nicht in der City.
Waehrend der Christmas Break hatten wir natuerlich auch Basketballtraining, und am 4. Januar ging es auch mit den Spielen weiter, und unser Team ist uebrigens ziemlich erfolgreich. Dieses Team ist einfach klasse, und da die Schule so klein ist gibt es natuerlich einen starken Zusammenhalt. Am 7. Januar fing die Schule wieder an, was fuer die Amerikaner eigentlich relativ spaet war dieses Jahr. Neben dem Unterricht und den Hausaufgaben nimmt Basketball sehr viel Zeit in Anspruch. Wir haben bis zu drei Spiele in der Woche und an den restlichen Tagen trainieren wir.
Obamas Inauguration (Amtseinfuehrung) am 21. Januar war logischerweise ein grosses Thema, da alle gespannt waren, was er zu seiner zweiten Amtszeit zu sagen hat.
 Ende Januar waren wir beim Snowcoming Dance der Nachbarschule - ist halt wie Homecoming, nur fuer Basketball.
Am naechsten Tag ging es wieder Skifahren, diesmal "Night Skiing" mit Flutlicht. Macht super viel Spass, war aber auch ziemlich kalt. Das Skigebiet heisst uebrigens "Nub's Nob" in Harbor Springs.
Da meine Gastmama hier ja Spinning Classes gibt, bin ich mittlerweile auch schon ein paar mal dagewesen, und das macht doch schon Spass. Es ist ja nicht nur stumpfes Radfahren.
Am 31. Januar fand der Regionalentscheid des "History Day" statt, in der Universitaet von Sault Ste. Marie ("the Soo"). Dafuer musste man ein Projekt einreichen, ich habe eine Arbeit ueber den Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung geschrieben (Ueberraschung!). Es haben ziemlich viele Schueler/innen unserer Schule dabei gewonnen (in verschiedenen Kategorien und Altersgruppen), und jetzt geht es demnaechst fuer uns nach Saginaw, wo dann der State-Entscheid stattfindet. Die Gewinner dort werden Michigan dann beim Nationalentscheid in Washington, D.C. vertreten.
So, das war der Januar. Der Februar folgt demnaechst. Wirklich jetzt. Will mich nebenbei schon einmal fuer moegliche Englisch-bedingte Fehler entschuldigen, die passieren immer oefter. Zum Beispiel habe ich "polisch" letztens fuer ein vernuenftiges deutsches Wort gehalten...

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Schneesturm und Weihnachten

Schnee und Sonne in unserem Vorgarten
Der geplant letzte Schultag vor Weihnachten war eigentlich Freitag der 21., doch aufgrund der rund 35 cm die wir innerhalb weniger Stunden an Schnee bekommen haben, wurden wir bereits Donnerstag Mittag entlassen. Es war unglaublich, sowas habe ich in Cuxhaven logischerweise noch nie erlebt. Hat Spaß gemacht und wunderschön. Wenn wir in Deutschland so viel Schnee bekommen hätten, wäre wahrscheinlich das gesamte öffentliche Leben zusammengebrochen.:D Hier ist man ja vorbereitet und die Straßen sind schnell wieder freigepflügt. Also, bis sie wieder vollgeschneit sind.:D Wir sind spazieren gegangen, und durch den Schnee zu stapfen war schon ziemlich schwer, besonders als der Wind uns dann die Flocken direkt ins Gesicht geweht hat. In der Nacht hat es dann ziemlich gestürmt aber glücklicherweise hatten wir hier keinen Stromausfall, im Gegensatz zu einigen anderen Regionen, die noch tagelang out of power waren. Am nächsten Tag habe ich auch unser Auto wiedergefunden.
Apropos Schnee, mittlerweile hatten wir auch unseren ersten Ski-Trip mit der Schule in der Nähe von Petoskey. Lief für mich besser, als ich es erwartet hatte.:D
Keksauswahl
Also die amerikanische Vorweihnachtszeit ist ja verrückt, wie man sich das vorstellt. Ich weiß nicht, wie viele Weihnachtsfilme ich jetzt zum x-ten Mal gesehen habe und wie viel Cookies und Christmas Candy wir gemacht haben. Weihnachten an sich haben wir auf mehrere Tage verteilt mit den verschiedenen Teilen der Familie verbracht, über das Essen kann ich mich nicht beklagen. Am 24. nach der Messe (hier gibt es ja übrigens die verschiedensten Arten von Christentum nebeneinander) war das Christmas Eve Dinner. In dieser Nacht bringt Santa ja die Geschenke und wenn man am 25. aufsteht, ist Bescherung. Wyatt hat unter anderem ein Schlagzeug bekommen - das war es dann wohl mit stille Nacht.:D Aber das steht jetzt im Keller, also halb so schlimm. Ich habe auch schöne Geschenke bekommen, danke auch in die Heimat, by the way.:)

Achja, Heimat. Wer die Grußbrücke in den CN und in der NEZ nicht gesehen hat und meinen natürlich überaus interessanten Text lesen möchte, hier der Link dazu, Seite 53.
Ich hoffe, Ihr hattet alle schöne Weihnachten und wenn wir uns nicht mehr sehen, einen guten Rutsch ins neue Jahr!:)

Donnerstag, 29. November 2012

Typisch amerikanisch: Thanksgiving und Black Friday Shopping

Der November bestand zusammengefasst aus Basketballtraining, Schule, Wochenenden mit Freunden und ansonsten nicht viel freier Zeit, abgesehen von den zwei Tagen extra, die wir frei hatten wegen Thanksgiving. Das ist ja bekanntermassen ein typisch amerikanisches Fest am letzten Donnerstag im November. Man sollte dann eigentlich darueber nachdenken, wofuer man dankbar ist in seinem Leben. Praktisch besteht es aus Zusammensein mit der Familie, viel Essen (Truthahn natuerlich!:D) und Football gucken.
Wenn man damit durch ist, startet man in den "Black Friday", der ein sehr wichtiger Indikator fuer die amerikanische Konjunktur ist. Es ist einfach ein so krasses Ereignis, was man mal erlebt haben muss. An diesem Tag, oder auch schon in den Stunden vor Mitternacht, setzen alle Laeden ihre Preise extrem nach unten und alle Menschen rennen wie verrueckt in den Geschaeften herum, um die besten Deals zu ergattern. Dann stehen oder sitzen (oder sogar campen) schon mal ein paar hundert oder tausend Leute vor der Tuer, und warten, bis sie endlich ihren Fernseher, ihr Tablet oder was auch immer kaufen koennen. Das Verhalten mancher Menschen ist einfach krank; da werden die Urinstinkte des Menschen als Jaeger wieder wach.:D Wir waren also die ganze Nacht shoppen in Gaylord und Petoskey, ich habe grossteils Kleidung gekauft und es hat sich wirklich gelohnt.;) Es war einfach nur verrueckt!:D

Montag, 26. November 2012

Halloween und Beginn der Basketballsaison

Ja, ich bin etwas spaet dran mit Halloween, aber ich will Euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten.:D Es war logischerweise nicht viel anders als in Deutschland, da es sich hierbei ja um einen amerikanischen Brauch handelt, der von uns uebernommen wurde. Allerdings sind die Verkleidungen hier nicht nur auf gruselige Figuren beschraenkt; man kann als alles moegliche gehen. Zudem ist es hier ja um einiges populaerer, und die Deko ziemlich exzessiv. Ich bin als Cheerleader gegangen (schoene Gruesse an Lenchen:)!), weil das Kostuem noch bei uns zuhause war und ich nicht der Hulk sein wollte.:D
Wir sind also mit einer Gruppe von ein paar Leuten (ja, Leute in meinem Alter gehen hier auch "trick or treating") durch die Ortschaft gelaufen und alle Menschen waren super freundlich zu uns. Neben der Kirche auf dem Parkplatz haben sich die Leute versammelt, die etwas weiter ausserhalb wohnen und deshalb nie von Kindern an Halloween besucht werden. Die stehen dann an ihren Autos (um nochmal auf die Signifikanz des Autos in Amerika einzugehen) und verteilen Suessigkeiten aus ihrem Kofferraum heraus; das nennt man dann "trunk or treat" (trunk heisst Kofferraum).:D Ja, und nun sitze ich auf einem riesigen Berg von Suessigkeiten, der aber schon etwas kleiner geworden ist.;) Den Rest haben wir erst einmal eingefroren.

Unser Volleyballteam hatte es ja in die District Finals geschafft, ist dann dort aber im Endspiel leider geschlagen worden. Aber es war eine klasse season! Die Woche darauf hat dann die Basketballsaison angefangen, und das geschieht traditionell natuerlich mit Conditioning, also sprinten, springen und so weiter. Mittlerweile konzentrieren wir uns mehr auf das Spiel, da wir ja auch bald schon unser erstes Game haben, auf das sich alle freuen!:)  

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Praesidentschaftswahlkampf und Homecoming

Da unsere kleine Schule ja kein eigenes Footballteam hat und wir mit der Nachbarschule eine Spielgemeinschaft haben, waren wir als Detour-Schueler also beim Homecoming in Cedarville. Am Freitag war das Homecoming Game, also das Spiel bei dem das Team nach langer Zeit mal wieder zuhause spielt. Allerdings hat der Gegner abgesagt und deshalb haben sie die Mannschaft aufgeteilt und gegen sich selbst gespielt und es hat ziemlich geregnet.
Fuer den Dance am Samstag haben wir uns mit ein paar Maedels getroffen und uns fertig gemacht. Dann ging es zur Schule wo, glaube ich, die Cafeteria ein wenig aufgehuebscht worden war. Glitzer und Pailletten auf Kleidern sind ziemlich beliebt, Schuhe allerdings nicht. Nach ein paar Minuten hatten sich alle Maedchen ihrer Fussbekleidung entledigt und alle fingen an zu tanzen. War ganz lustig und die Amis waren natuerlich nuechtern (abgesehen von ein paar Ausnahmen) und konnten trotzdem gut feiern.:D
Und dann ging - wie im Film - um Mitternacht das Licht an und man geht nach Hause oder zur Afterparty. Das war es eigentlich schon.:D

Bezueglich der Frage "Wer wird Praesident?": Die Begeisterung fuer Obama ist nicht mehr so gross wie sie mal war, da einige von ihm enttaeuscht sind. Allerdings blockieren ihn die Republikaner auch gerne im Kongress, da kann man ja auch nicht so viel machen. Doch viele Buerger sind ja auch nicht unbedingt von seinen Plaenen ueberzeugt, da er ja in manchen Augen schon fast kommunistisch ist. Als Deutsche/r ist man ja vielleicht mehr fuer soziale Sachen wie eine ausgedehntere Krankenversicherung, da man es gewohnt ist. Aus diesem Grund ist Obama bei uns ja auch beliebter und Romney ist eher der arrogante Kapitalist, der Obamas Waehler beleidigt. Die meisten Amerikaner sehen es eher so, dass sie sich fuer das kleinere Uebel entscheiden muessen, da keiner sie richtig ueberzeugt.
Was die Wahlwerbung angeht, ist es hier viel krasser. Im Fernsehen kann man den Spots gar nicht mehr ausweichen. Diese sind allerdings nicht dazu da, um den eigenen Kandidaten zu bewerben und seine Vorteile und Plaene aufzuzeigen, sondern um den Gegner runterzumachen und aufzuzeigen, was dieser falsch gemacht hat. Schade eigentlich! :D Man erfaehrt dadurch naemlich nicht wirklich, was die eigentlich wollen.
Die Wahlen sind ja auch schon bald, und ich hoffe ich habe Zeit Euch von den Tag zu berichten.

P.S.: Ich versuche mal ein nettes Bild vom Homecoming aufzutreiben!:D